Ultramarin Sumpfkalk

Gegen schummrig: Ultramarin!

Ultramarin Sumpfkalk

Ich möchte hier das neueste Projekt vorstellen:

Fitness, im Archiv

Es geht um eine vor Ort und mehr oder weniger ad hoc entwickelte Raumgestaltung. Der Weg zum Ziel war lang und reich an Abzweigungen. Ich gehe hier ziemlich ins Detail, weil vieles im Lauf der Arbeit entschieden wurde…

Das ehemalige Archiv (ein fensterloser Raum, wertig gebaut, aber mit geringen Ansprüchen an ästhetische Qualitäten) sollte zu einem Fitnessraum umfunktioniert werden. Dazu wurde eine Dusche eingeplant und ein paar optische Aufwertungen gewünscht. Der fensterlose Raum, ganz in Beton, Brettschalung ca. SB1 / SB2, der Boden Zement-Estrich, gute Qualität, aber mit starken Nutzungs-Spuren (Patina, Flecken) sollte einfach ein wenig hergerichtet werden und nicht mehr so abgenutzt aussehen…

Nachdem der Beton-Spezialist befand, der Boden könne nicht geschliffen werden, wurde ein Naturofloor-Boden beschlossen. Um die Dichtigkeit an den Wänden unter Kontrolle zu haben, sollte diese auch beschichtet werden, und der Optik zuliebe wurde die gegenüberliegende Wand auch bestellt… Alle 3 Elemente im selben Farbton, ein dunkles, steiniges Blau, das sehr schön zum Beton passen würde.

Dann ging es los:

Duscheboden

Dieser war mangelhaft:

  1. ist ein Bördchen aus Wedi-Platten angesetzt worden, das innert kürzester Zeit eingedrückt worden wäre.
  2. ist das Gefälle sehr grosszügig ausgelegt worden, und anstatt das Beton-Fundament auf ca. 1 m² ein bisschen abzutragen, ragte die Dusch-Platte zur Hälfte über den Boden heraus (deswegen das blöde Bördchen)
  3. Ist die Zement-Mischung misslungen. Das zeigte sich beim Korrigieren: Das Zeug brach auseinander wie trocken Brot!

 

Also das Ganze grosszügig heruntergefräst, das Gefälle in Massen reduziert, Ablauf entsprechend eingesetzt und das defekte Material sorgfältig rekonstruiert. Diesmal ohne Bördchen, mit gleitendem Gefälle. Ein Überstand liess sich nicht vermeiden (dazu hätte der gesamte Aufbau entfernt werden müssen), aber optisch reduzieren.

Zementboden

Die Vorbereitung des Bodens zeigte, dass dieser sehr wohl schleifbar sei. Was die Naturofloor-Idee begrub. Was das Farbkonzept versenkte. Nichtsdestotrotz wurde also der Zementbelag ziemlich fein geschliffen (es war nicht einfach, und wurde auch nicht perfekt!).

Das Fräsbild liess den Schluss zu, dass dieser Boden auch sehr viel feiner geschliffen werden kann:

Zementboden geschliffen

Zementboden geschliffen

Auch wenn der Boden noch einiges an Pflege nötig hatte:

Zementboden Rissbild

Zementboden Rissbild

 

Zum Abschluss mit Carnauba-Wachs versiegelt.

Wände

Da es ja keinen steinblauen Boden mehr gab, wären die steinblauen Wände zwar hübsch, aber auch brav im Raum gestanden. Warum denn nicht Y3 International Klein Blue (natürlich nicht das Original, sondern „nur“ hochwertiges Ultramarinblau dunkel) verwenden? In einem rundum betonierten Raum ein passender Gegenpol… Und—Beton anmalen geht gar nicht—als Kontrast-Verstärkung auf glatte Oberflächen. Mit zusätzlicher Raumklima-Verbesserung!

Diese zwei Wände wurden also in reinem Sumpfkalk-Putz mit Ultramarinblau ausgeführt.

Wand Ultramarin Kalk!

Wand Ultramarin Kalk!

Wand Ultramarin Kalk!

Wand Ultramarin Kalk!