Untersuchungen des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz haben nachgewiesen, dass Kalkputze auf Innenwandoberflächen für die Reinigung der Innenluft sorgen. Schadstoffe [Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Stick-oxide, Formaldehyd] werden erstaunlich schnell und irreversibel absorbiert. Zum Beispiel wurde die Schwefeldioxidkonzentration in einem Versuchsraum mit einem Kalkputz innerhalb von drei Minuten mehr als halbiert.

Wie lang funktioniert solch ein Innenputz als Luftreiniger? Gemäss Berechnungen wiegen Wand- und Deckenputz in einem mittleren Raum zirka 1000 kg.

Theoretisch sind Kalkputze mit Kalksteinbrechsanden in der Lage, mit dieser Carbonatmenge die Schwefeldioxidmenge über 20‘000 Jahre zu neutralisieren. Da aber die Sande nur an der Oberfläche reagieren, kann man nur zirka drei Prozent der Gesamtmenge als reaktiv annehmen.

Aber 600 Jahre sind auch noch mehr als genug.

Diesen luftreinigenden Effekt bieten Kalkputze, nicht aber Gipsputze, weil Gips als «schwefelsaurer Kalk» bei seiner Herstellung bereits mit Säure reagiert hat. Hier kann man sich aber behelfen, indem man eine zirka vier Millimeter dicke Schicht eines optimierten Kalk-spachtels aufbringt, der – offenporig gestrichen – immer noch zirka 120 Jahre lang für saubere Innenluft sorgt.

Es stellt sich aber schon die Frage, ob Weissputz, der als Anstrichträger offiziellerweise ja lösemittelhaltig grundiert werden müsste, aus gesundheitlicher Sicht überhaupt Sinn macht und sich nicht Alternativen zum Beispiel auf Kalkbasis besser eigneten.

Quelle: «Coviss»