Es war angekündigt:
Ein Stuckstab, in der Vergangenheit vielfach überstrichen, sollte wieder in alter Pracht und Klarheit erstrahlen.
Die Arbeit ist dann um Einiges aufwendiger als vorhergesehen ausgefallen, weil—natürlich—die Farbe zum Teil besser haftete als anderswo, der Stuckgips schneller aufzuweichen drohte, und die Arbeit sehr viel Feingefühl erforderte. Schliesslich sollte ja nur die Farbe ab, dafür aber vollständig und rückstandslos, und der Gips vollständig erhalten bleiben.
Das Ergebnis liess sich sehen:
Am schönsten war die Arbeit, als es um das pièce de résistance, den Lüster-Stuck bzw. die Rosette ging. Da trat ein fein ziseliertes Prachtstück zutage, mit Ähren, Blüten, Spiralen und einigem mehr zutage, und die Putten bekamen wieder (?) einen Gesichtsausdruck! Unter der dicken Neuschnee-Schicht war das alles bis zur Unkenntlichkeit, teilweise sogar totalen Unsichtbarkeit, verborgen…
Es zeigte sich, dass es dafür einerseits ein geeignetes Werkzeug nötig war (dass also ungeeignete Werkzeuge bestenfalls ineffizient, schlechtenfalls aber destruktiv waren) und ein begabtes Händchen ebenso. (Nicht alle, die sich daran versucht haben, taten es mit Erfolg).
(Das Projekt fand eine Fortsetzung: Nach der Fertigstellung wurde das Wohnzimmer umgestrichen)