Schwarz. Wie Elfenbein. Elfenbeinschwarz!

Elfenbein? Schwarz?

So ist es, Elfenbeinschwarz ist, seit langem schon, eines der schönsten und tiefsten schwarz-Pigmente. Früher wurde es tatsächlich aus Elfenbein gewonnen, welches unter Luftabschluss bei maximal 800°C verkohlt wurde. Heute sind wir etwas gescheiter geworden und verwenden anstelle des Elfenbeins nur «Bein» (also Knochen), das Pigment heisst entsprechend «Beinschwarz» (und alle Elfenbeinschwarzens, die nicht das Prädikat «echt» tragen und exorbitant teuer sind, sind eben Beinschwarz).

Im Vergleich zum „normalen“ schwarz – gibt es eigentlich gar nicht – nämlich Lampenschwarz, auch Flammruss genannt, was ganz einfach Russ ist, wirkt Beinschwarz und echtes Elfenbeinschwarz ungleich tiefer und wärmer als Lampenschwarz (auch wenn es durchaus blaustichige Varianten gibt).

Die Verwendung von Beinschwarz (und Elfenbeinschwarz sowieso) ist heikel: Das Pigment ist sehr leicht, schwer benetzbar, und es besteht das Risiko von Phosphat-Ausblühungen. Auch die Deckkraft ist schwierig, zweimalige Anstriche können nötig sein. Wird ein solches schwarz mit einer Ei-Tempera-Schicht gefirnisst, ergibt sich dafür ein «allertiefstes» schwarz!

Auf der Suche nach dem aller-aller-tiefsten Schwarz empfiehlt sich der Abstecher in die moderne Pigment-Technik: Spinellschwarz mit einer Remission < 1,5%!

Produkt-Empfehlung: kt 43.5 noir – ein Klassiker von kt.color – Zitat aus einer Publikation von kt.color:

Einst die Wahl von Renoir und Rembrandt: Ein absolutes Nachtschwarz, schwarz wie schwarzer Samt.

Seiner Zusammensetzung nach ist Elfenbeinschwarz ein Gemisch aus Knochenerde und Kohlepulver. Seine Deckkraft und der sehr tiefe Farbton sind bedeutend. Laut Lexikon ist der Endpunkt des Schwarzspektrums mit dem Namen Knallschwarz technisch nicht erreichbar, doch erzielt man mit Elfenbeinschwarz in Leimtechnik eine Tiefe, die sich mit Ruß- und Eisenoxidschwärzen nicht einstellt.

(Quellenmaterial: Kremer-Pigmente: Elfenbeinschwarz, Wikipedia)