Ich nehme es gleich vorweg: Ich bin voreingenommen.
Aber der Reihe nach: Lack-Oberflächen an Bauteilen (Türen, Zargen, Fenster etc.) werden in der Regel ab Werk / auf dem Neubau gespritzt und bei Renovationen gerollt.
Das ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll:
- ist der Farbauftrag effizienter und einfacher auszuführen
- Werden höhere Schicht-Dicken erreicht
- sind 2K Lacke unschlagbar widerstandsfest
- sind die modernen, wässerigen PUR-Lacke so schnelltrocknend, dass
- Staubemissionen weniger problematisch sind.
- Räume rasch wieder freigegeben werden können.
- ein Ausziehen der frisch beschichteten Oberflächen gar nicht mehr möglich ist.
Andererseits: Eine mit Vertreiber ausgezogene Lack-Oberfläche – vorzugsweise in Öl – ist ungleich schöner, weil „natürlicher“.
Zum Vergleich (ein alter Fensterrahmen mit einfacher Zierkante, ausgeführt in Biofa Naturharz-Lack), zur Veranschaulichung während der Bearbeitung (die Farbe ist noch ganz frisch, die Struktur-Unterschiede entsprechend gut sichtbar):
Ebenso sind mit der Bürste verarbeitete Wandanstriche – meistens – ungleich schöner. Die Werkzeugstruktur ist eigentlich immer sichtbar, und eine feine Bürsten-Struktur ist immer weicher, „haptischer“ als die amorphe Rubel-Knubbel-Struktur einer Walze. Als Ausnahme dürfen gelten: Grobe Putze (> 1,5 mm Korn), feinst lackierte, glatte Wände.